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Was ist eigentlich ein Lean Canvas?

Um die Erfolgswahrscheinlichkeit einer Idee zu steigern, eignet sich ein Lean Canvas. Es hilft Existenzgründern und Startups, aber auch bestehenden Unternehmen dabei, (Geschäfts-) Ideen umfassend zu bewerten und deren Erfolgschancen zu bestimmen. Doch wie funktioniert ein Lean Canvas und was unterscheidet es eigentlich von einem Business Model Canvas?

Inhalt

  1. Wofür braucht man ein Lean Canvas?
  2. Woher kommt das Lean Canvas?
  3. Unterschiede zwischen Lean Canvas und Business Model Canvas
  4. Aus „Schlüsselpartner“ wird „Problem"
  5. Aus „Schlüsselaktivitäten“ wird „Lösung"
  6. Aus „Schlüsselressourcen“ wird „Schlüsselmetriken"
  7. Aus „Kundenbeziehungen“ wird „Unfairer Vorteil"

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Wofür braucht man ein Lean Canvas?

Das Lean Canvas unterstützt Gründer und Unternehmen dabei, das Potenzial neuer Geschäftsideen anhand von Schlüsselfaktoren strukturiert zu prüfen. Bestehend aus neun Feldern hilft es bei der Prüfung von möglichen Problemen und der Erarbeitung entsprechender Lösungen. Zusätzlich lassen sich zum Beispiel Alleinstellungsmerkmale des neuen Geschäftsmodells definieren und die Zielerreichung messbar machen.

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Woher kommt das Lean Canvas?

Das Lean Canvas ist eine Weiterentwicklung des Business Model Canvas – eines Frameworks für die Visualisierung und Strukturierung von Geschäftsmodellen. Auf Basis des Business Model Canvas entwickelte Ash Maurya im Jahr 2009 das Lean Canvas als Hilfestellung. Sein Ziel: Das Business Model Canvas so zu modifizieren, dass sich die Erfolgschancen eines Geschäftsmodells bereits zu einem deutlich früheren Zeitpunkt validieren lassen, um den zu Begin oftmals unsicheren Rahmenbedingungen entgegenzuwirken und Geschäftsideen bereits vor Unternehmensgründung zu prüfen. Vier Bausteine des Business Model Canvas tauschte Ash Maurya aus und ersetzte sie durch solche, die insbesondere für Startups eine hohe Relevanz haben. Anstatt wertvolle Ressourcen in die Ausarbeitung eines Produkts mit unter Umständen geringen Erfolgschancen zu verschwenden, bietet es sich anfangs oft an, Prototypen zu entwickeln und diese im weiteren Prozess zu iterieren.

Unterschiede zwischen Lean Canvas und Business Model Canvas

Aus „Schlüsselpartner“ wird „Problem"

Der Baustein „Problem“ dient der Beschreibung des Problems, welches mit dem Produkt oder der Dienstleistung gelöst werden soll – so stellt man bereits zu Beginn sicher, dass das Geschäftsmodell eine tatsächliche Nachfrage bedient. Eine der häufigsten Ursachen für das Scheitern von Unternehmen ist die Entwicklung von Geschäftsideen, für die keine Nachfrage existiert. Mit einem Business Model Canvas kann das Problem zwar aus der Value Proposition, dem Werteversprechen, herausgearbeitet werden, jedoch weniger explizit als in einem Lean Canvas. Der Baustein „Schlüsselpartner“ beschreibt im Business Model Canvas die Partnerschaften und ist zwar essenziell für den Unternehmenserfolg, besonders für Neugründungen in der Anfangsphase aber noch nicht bedeutend. Erst wenn es darum geht, bestehende Geschäftsmodelle durch die Gewinnung von Partnerschaften zu optimieren, wird dieser Baustein relevant.

Aus „Schlüsselaktivitäten“ wird „Lösung"

Nachdem das Problem identifiziert wurde, ist es deutlich einfacher, die entsprechende Lösung zu formulieren. Der Baustein „Lösung“ enthält dabei nur die wichtigsten Aspekte – hier geht es darum, kurz und knapp zu beschreiben, inwiefern das Produkt oder die Dienstleistung das zuvor erläuterte Problem löst. Im Idealfall existiert bereits ein MVP – ein sogenanntes Minimum Viable Product. Darunter versteht man einen ersten Prototypen, anhand dessen bereits überprüft werden kann, wie ausgereift das entwickelte Geschäftsmodell bereits ist. Der Baustein „Schlüsselaktivitäten“ aus dem Business Model Canvas wird ersetzt, da sich diese aus der Lösung ableiten lassen und deshalb im Lean Canvas nur eine untergeordnete Rolle spielen.

Aus „Schlüsselressourcen“ wird „Schlüsselmetriken"

Bestimmte Kennzahlen sind bereits in der Anfangsphase eines Geschäftsmodells entscheidend. Diese werden im Feld „Schlüsselmetriken“ festgehalten und definiert. Kennzahlen wie zum Beispiel Engagement, Umsatz oder Kundenzufriedenheitswerte fallen in diese Kategorie. Anhand der Schlüsselmetriken können Aktivitäten angepasst und der Fokus auf das richtige Ziel gerichtet werden. Der Baustein „Schlüsselressourcen“ fällt im Lean Canvas weg, da die Erstellung von Produkten und Dienstleistungen durch Faktoren wie Globalisierung und Digitalisierung heutzutage in der Regel weniger ressourcenintensiv ist.

Aus „Kundenbeziehungen“ wird „Unfairer Vorteil"

Das Feld „Unfairer Vorteil“ dient dazu, den eigenen Wettbewerbsvorteil herauszuarbeiten – ein wichtiger Faktor, um sich von der Konkurrenz abzuheben und zum Beispiel Kopien der Leistung zu vermeiden. Obwohl der im Business Model Canvas enthaltene Baustein „Kundenbeziehungen“ für ein erfolgreiches Geschäftsmodell durchaus von hoher Relevanz ist, wird dieser Bereich bereits indirekt durch die Marktkanäle abgedeckt und somit in der Lean Canvas ausgelassen.


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