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Scrum – einfach und kurz erklärt 

Die Scrum Methode hat sich in den letzten Jahren in vielen Unternehmen als agile Methode etabliert und als fester Bestandteil des Arbeitsalltages bewährt. Sie eignet sich besonders gut für das komplexe Projektmanagement, bei welchem die konkreten Anforderungen zu Beginn noch unklar sind. Doch was genau ist Scrum und was macht es aus? Wie läuft so ein Scrum Prozess ab und was sind seine Vorteile?

Inhalt

  1. Wie funktioniert Scrum? 
  2. Scrum – die Definition
  3. Die Scrum Methode 
  4. Die Rollen im Scrum Team
  5. Die Artefakte im Scrum Prozess
  6. Wie läuft Scrum ab?
  7. Die Scrum Events
  8. Vorteile von Scrum
  9. Jetzt eintauchen in Scrum

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Wie funktioniert Scrum? 

Die Anfänge der Scrum Methode liegen in der japanischen Wissenschaft. 1995 wurde durch die beiden Wissenschaftler Jeff Sutherland und Ken Schwaber das Scrum Framework publiziert. Der Begriff Scrum stammt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt so viel wie „Gedränge“. Dies soll die enge Zusammenarbeit innerhalb des Teams und das konzentrierte Arbeiten in Phasen verbildlichen. Scrum ist ein Framework für eine bestimmte Art des Projektmanagements. Es zeichnet sich vor allem durch schlanke Prozesse, eine schrittweise Entwicklung und durch regelmäßige Feedbackschleifen aus. Ursprünglich wurde die agile Methode vor allem in der Softwareentwicklung eingesetzt, mittlerweile geht die Anwendung aber über viele weitere Branchen hinaus. Im Zentrum der Scrum Methode steht ein inkrementelles, iteratives Vorgehen. In einzelnen, in sich abgeschlossenen Phasen, so genannten Sprints, werden nacheinander verschiedene Projektversionen erstellt. Diese Sprints werden so lange wiederholt, bis für alle Projektbeteiligten ein zufriedenstellendes, fertiges Ergebnis vorliegt.

Scrum – die Definition

Per Definition gilt Scrum als Vorgehensmodell der agilen Softwareentwicklung, welches davon ausgeht, dass Softwareprojekte aufgrund ihrer Komplexität nicht im Voraus detailliert planbar sind. Die Planung folgt deshalb dem Prinzip der schrittweisen Verfeinerung, wobei die Entwicklung des Systems durch das Team nahezu gleichberechtigt erfolgt.

Die Scrum Methode 

Bevor wir genauer auf die einzelnen Elemente des agilen Projektmanagements mit Scrum eingehen, eine kurze Übersicht über die Methodik: 

Arbeiten in Sprints:

Den Kern der agilen Methode Scrum bilden die sogenannten Sprints. Dabei handelt es sich um Arbeitsphasen mit einer Dauer von maximal vier Wochen. Hier wird an einem Teilziel gearbeitet. Am Ende eines jeden Sprints wird das Ergebnis den Stakeholdern in einer kleinen Review – einem gemeinsamen Termin zum aktuellen Stand – präsentiert. Außerdem findet nach jedem Sprint eine Reflexion des Arbeitsprozesses im Team statt, die sogenannte Retrospektive.

Das Scrum Team:

Gearbeitet wird bei Scrum in kleinen Teams von höchstens zehn Teilnehmern. Das interdisziplinäre Scrum Team arbeitet selbstständig und selbstorganisiert. Um die Scrum Methode zu verwirklichen, gibt es ein klares Regelwerk mit vordefinierten Elementen. Den wichtigsten Bestandteil bilden hier vor allem die drei Rollen Scrum Master, Product Owner und Entwickler innerhalb des Scrum Teams:

  • Scrum Master: Kümmert sich um die Einhaltung der Scrum-Regeln 

  • Product Owner: Trägt die Endverantwortung für das Projekt 

  • Entwickler: Arbeiten an der konkreten Umsetzung des Projekts 

Die Rollen im Scrum Team

Wie bereits erwähnt, übernimmt jedes einzelne Teammitglied im Scrum Team eine der drei vordefinierten Rollen. Damit gehen jeweils unterschiedliche Aufgaben einher: 

Scrum Master:

Der Scrum Master ist zuständig für die Umsetzung des Scrum Framework – also der Regeln, die bei der Scrum Methode eingehalten werden müssen. Er coacht die Teammitglieder in Bezug auf den Schauprozess, optimiert die Rahmenbedingungen und sorgt für eine produktive und positive Arbeitsweise. Gut eingespielte Scrum Teams benötigen die Unterstützung durch einen Scrum Master nur noch zeitweise. 

Product Owner: 

Der Product Owner ist für das zu entwickelnde Projektziel verantwortlich. Er legt fest, welche Eigenschaften und Schritte von Bedeutung sind und priorisiert die Anforderungen an die Stakeholder. Mit diesen steht er im regelmäßigen Austausch, holt Feedback ein und gibt es schließlich wieder an sein Projektteam zurück. Außerdem ist der Product Owner Verantwortlicher für den sogenannten Product Backlog. Hier werden die aktuellen Features und Funktionen des Projekts festgehalten.

Entwickler:

Die Entwickler kümmern sich, wie der Name schon sagt, um die Entwicklung des Projekts. Sie sind zuständig für die Realisierung der Anforderungen, welche durch den Product Owner festgelegt werden. Das Entwicklerteam entscheidet jedoch selbstständig, wie sie diese Anforderungen technisch umsetzen wollen. Innerhalb des Entwicklungsteams gibt es keine Hierarchie, jedoch kann eine Untergliederung nach unterschiedlichen Kompetenzen und Fachbereichen bestehen. 

Außerhalb des Scrum Teams gibt es die sogenannten Stakeholder. Neben dem Scrum Team selbst spielen diese eine wichtige Rolle. Dazu zählen zum Beispiel Auftraggeber und Teilnehmer des Projekts oder das Management des Unternehmens. Die Stakeholder werden in regelmäßigen Abständen miteinbezogen und geben im Rahmen der Review ihr Feedback ab. 

Die Artefakte im Scrum Prozess

Hinter dem sperrigen Wort „Artefakte“ verstecken sich die verschiedenen Arbeitsergebnisse in einem Scrum Prozess. Auch hier sind es wieder drei an der Zahl:

Product Backlog: 

Im Produkt Backlog werden die verschiedenen Anforderungen, die das Projektteam an sein Projekt hat, festgehalten. Dies geschieht in einer geordneten Reihenfolge nach der Priorität der einzelnen Schritte. Der Product Backlog ist nicht von Beginn an in Stein gemeißelt, sondern verändert sich im Laufe des Scrum Prozesses stetig und wird weiterentwickelt. So können Anforderungen umformuliert werden, neue hinzukommen oder gar auch andere Prioritäten gesetzt werden. Der Product Backlog wird vom Product Owner geführt und zieht sich wie ein roter Faden durch die Planung der konkreten Arbeitsschritte. 

Sprint Backlog: 

Der Sprint Backlog ist vergleichbar mit einer To-do-Liste für den anstehenden Sprint. Dazu werden bestimmte Anforderungen aus dem Product Backlog ausgewählt, die im nächsten Sprint umgesetzt werden sollen. Das Entwicklungsteam bricht diese im Sprint Planning auf konkrete Aufgaben herunter, vergibt seine Priorisierung und legt somit fest, dass diese bis zum nächsten Sprint erledigt werden müssen, um dem Projektziel näherzukommen. 

Product Increment:

Unter einem Product Increment versteht man ein Zwischenprodukt, welches am Ende eines jeden Sprints vorliegt. Ein Product Increment umfasst alle erfüllten Anforderungen aus dem Product Backlog, die während des aktuellen und allen vorherigen Sprints fertiggestellt wurden. Für jedes Ereignis gibt es eine festgesetzte Maximaldauer, damit alles effizient abläuft. 

Wie läuft Scrum ab?

  • Sprint Planning: Der Product Owner und das Entwicklungsteam setzen die Sprint-Ziele fest und unterteilen diese in einzelne kleinere Tasks. Der Sprint Backlog wird erstellt. 

  • Entwicklungsphase mit Daily Scrum: Das Scrum Team arbeitet an der Umsetzung der Sprint-Ziele und arbeitet nacheinander Task für Task ab. Ein Daily Scrum hilft dabei, den Plan im Auge zu behalten. 

  • Sprint Review: Das fertige Product Increment wird präsentiert, Teammitglieder und Stakeholder geben ihr Feedback dazu ab. Der Product Backlog wird überarbeitet.

  • Sprint Retrospektive: Die Vorgehensweise im Sprint wird reflektiert und verbessert. 

Das Ende eines jeden Sprints ist der Anfang eines neuen Sprints. Dies passiert so lange, bis ein zufriedenstellendes Endergebnis vorliegt.  

Die Scrum Events

Neben den Rollen und den Artefakten sind außerdem vier Events definiert, die in jedem Sprint vorkommen: 

Sprint Planning: 

Das Sprint Planning steht zu Beginn eines jeden Sprints. Das Entwicklungsteam und der Product Owner legen zunächst fest, welche Aufgaben konkret im nächsten Sprint erreicht werden sollen und welche Anforderungen umgesetzt werden müssen. Im Anschluss daran planen die Entwickler, wie diese Zwischenziele erreicht werden können und welche Arbeitsschritte dafür notwendig sind. Diese werden dann im Sprint Backlog festgehalten.

Daily Scrum: 

Während des Sprints trifft sich das Scrum Team täglich zu einem kurzen Meeting, dem Daily Scrum – egal ob live, online oder hybrid. Dabei geht darum, einen kurzen Austausch zwischen den Teammitgliedern über die anstehenden Aufgaben des Tages zu gewährleisten. Jedes Teammitglied berichtet kurz darüber, woran am vorherigen Tag gearbeitet wurde, was an diesem Tag ansteht und welche Faktoren das Team eventuell daran hindern, das Sprint-Ziel zu erreichen.

Sprint Review: 

Am Ende eines jeden Sprints findet eine Sprint Review statt. In dieser Review wird den Stakeholdern das Zwischenergebnis aus dem vorhergegangenen Sprint präsentiert. Außerdem wird besprochen, welche Anforderungen aus dem Product Backlog erfüllt wurden. Mithilfe des Feedbacks der Stakeholder legt der Product Owner neue Anforderungen fest und überarbeitet den Product Backlog. 

Sprint Retrospektive: 

Zuletzt findet die Sprint Retrospektive statt. Hier trifft sich nur das Scrum Team und reflektiert den vorangegangenen Sprint: Was hat gut funktioniert? Wo gibt es Verbesserungsbedarf? Welche Konflikte oder Störfaktoren sind gegebenenfalls aufgetreten? So lässt sich die Zusammenarbeit von Sprint zu Sprint verbessern. Unter Umständen kann es auch ein Ergebnis der Retrospektive sein, dass manche Scrum Events anders oder gar nicht mehr durchgeführt werden. 

Vorteile von Scrum

Als Methode des agilen Projektmanagements bietet Scrum die Möglichkeit, auf geänderte Anforderungen und Ziele während der Entwicklung flexibel zu reagieren. 

»Scrum akzeptiert, dass der Entwicklungsprozess nicht vorherzusehen ist. Das Produkt ist die bestmögliche Software unter Berücksichtigung der Kosten, der Funktionalität, der Zeit und der Qualität.«

Ken Schwaber

Vorteile, die Scrum gegenüber herkömmlichen Projektmanagementprozessen bietet: 

  • Risiken der Fehlentwicklung werden reduziert durch schrittweise Entwicklung und zahlreiche Feedbackschleifen

  • Hohe Transparenz für Stakeholder und Teammitglieder durch regelmäßige Meetings 

  • Kurze Sprintabstände mit greifbaren Ergebnissen erhöhen die Motivation im Team 

  • Kontinuierlicher Lern- und Verbesserungsprozess durch gezielte Reflexionen 

Jetzt eintauchen in Scrum

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Agile Fähigkeiten und Know-How rund um Scrum können am besten durch spezielle Schulungen erworben werden. Hierfür gibt es unterschiedliche Anbieter. Die Agile Scrum Group zeigt Unternehmen, wie sie Agile Scrum in ihren Projekten anwenden können und bietet speziell zugeschnittene Schulungen, um Ihnen den Einstieg in Scrum zu erleichtern. Egal, ob Sie völlig neu in der Materie sind oder Ihre bestehenden Kenntnisse auffrischen möchten - ein Team aus erfahrenen Trainern vermittelt Ihnen das notwendige Know-how in praxisnahen Sessions. Mit dem vielseitigen Schulungsangebot sind Sie bestens gerüstet, um Scrum in Ihren Projekten erfolgreich zu implementieren und das Beste aus Ihrem Team herauszuholen.


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